Reiseberichte

Angenehmere Lektüre mit weniger langen Zeilen

Die Jahrtausendreise - Reisebericht vom 21. Januar 2008

Wer meinen letzten Reisebericht gelesen hat, weiss schon, dass ich längere Zeit in Vientiane war. Mein Websklave hat erwähnt, dass es Probleme mit dem Velo gab.

Ich fuhr wenige Tage vor Weihnachten in Vientiane ab. Ca 30 km nach Vientiane wurden Probleme am Hinterrad deutlicher, die bereits vorher im kleineren Rahmen bestanden. Das Hinterrad "eierte" herum. Nach Ausbau und Fehlersuche fuhr ich etwas niedergeschlagen wieder zurück nach Vientiane (mit weiterhin "eierndem" Hinterrad und Problemen beim Gangwechsel). Mir war klar, dass das Problem ein etwas grösseres war. Ich baute dann dort im Gasthaus noch einmal die komplette Hinterradnabe inkl. Kugellager auseinander (kommt jetzt die Geschichte mit den Hühnern, die die Kügelchen aufpicken? Der Websklave). Wie es aussah, war das Kugellager einseitig ausgeschlagen oder die Achse minim verbogen, was sich ungefähr gleich auswirken kann. Ich habe bis jetzt so etwas noch nie von einem anderen Reiseradler gehört und bin auch bis jetzt nicht hundertprozentig sicher, ob ich es richtig gedeutet habe. Doch mir war klar, dass ich das Problem nicht selbst lösen konnte und Ersatz in Vientiane nicht zu bekommen war.

Da ich gute Freunde in der Schweiz habe, auf die ich mich absolut verlassen kann, beriet ich mich mit ihnen und liess mir dann eine komplett neue Hinterradnabe schicken. Anfang des neues Jahres kam sie dort an und nun musste ich nur noch die "Kleinigkeit" schaffen, die Nabe neu in die Felge einzuspeichen. Da ich von einer solchen Reparatur keine Ahnung hatte, konnte ich mich nur auf mein technisches Verständnis verlassen. Ich schaute mir vor dem Ausspeichen das Vorder- und Hinterrad gut an und stellte fest, dass bei beiden die Speichen gleich gekreuzt waren (3 Mal oder so). Also hatte ich schon einmal eine gute Vorlage. Ich speichte also das Hinterrad genau so ein, wie ich es mir vom Vorderrad abschauen konnte. Wobei man beim Hinterrad beachten muss, dass die Speichen auf der Seite der Kassette (Zahnkränze) kürzer sind, da die Felge ja in der Mitte laufen soll und nicht seitlich versetzt.

Ich baute an 2 Tagen jeweils einige Stunden und dann sah es schon reisefertig aus. Ich war überglücklich, dass ich endlich starten konnte. Durch diese Aktion verbrachte ich über 2 Wochen zusätzlich in Vientiane und somit auch das Weihnachtsfest und den Jahreswechsel.

Als ich endlich wieder starten konnte, war mein Zeitplan so straff, dass ich entschied, Vietnam nicht mehr zu bereisen, zumal die Daten auf meinem Visum auch schon überfällig waren.

Für die Abkürzung direkt durch Kambodscha wurde es auch schon sehr knapp. So entschied ich ca 500 km mit dem Bus zu überbrücken. Die Busse dienen den Menschen hier oft auch gleich als Warentransporter. So wurden unterwegs irgendwo 10'000 Eier vom Dach des Busses abgeladen - also eine Menge, die nicht ausschliesslich für den Eigenbedarf eines Passagiers sein konnte.

Wer auf der Webseite den Reisebericht und damit auch die Bemerkungen des Websklaven gelesen hat, wird sich auch fragen, warum ich den nun so einen Stress mache, nachdem ich schon so lange unterwegs bin.

Als ich bereits in Tibet war, verabredete ich mich mit einer guten Freundin aus der Schweiz, dass wir uns Anfang Februar in Bangkok treffen werden. Ich fahre zwar nicht nach einem strengen Zeitplan, doch möchte ich natürlich diese Verabredung einhalten!

Rikscha Auf dem weiteren Weg im südlichen Laos traf ich auf einen Reisebuchautor, der gerade mit einer Art Rikscha unterwegs ist. Mit ihm verbrachte ich noch einen "Ruhetag" auf einer der Viertausend Inseln. Das "Ausruhen" bestand aus einer mehrstündigen Wanderung teilweise durch Gestrüpp, mit Flussüberquerung sowie auf und ab an steilen Hängen. Am Ende gab es ein paar kleinere Schürfwunden und eine entsprechend aussehende Kleidung. Doch es hat sich gelohnt die Insel auf diese Art zu erkunden!
Wir tourten auch zusammen bis hinein nach Kambodscha. In Stung Treng, noch im Norden des Landes, trennten sich unsere Wege. Er fuhr von dort in nur 3 Tagen bis Phnom Penh. Ich kam einen Tag nach ihm hier an.

Als ich unterwegs einmal nach einer Uebenachtungsmöglichkeit fragte, wurde ich von einer Lehrerin eingeladen. Sie wohnt zusammen mit den Eltern und ihrem Bruder und brachte mich im Haus ihres Grossvaters unter. Zum Abendessen gab es reichlich Reis, Gemüse und Fisch. Zum Dessert gab es etwas, was ich als gesüsste und gleichzeitig gesalzene getrocknete Fruchtscheiben (Aprikosen?) deuten würde. Es fiel es mir nicht schwer, mich damit etwas zuruckzuhalten.

Am Abend kamen dann noch diverse Schüler von der Lehrerin, so dass ich erhielt ich noch gratis eine Khmer-Lektion erhielt. Khmer ist sowohl der Name der offiziellen Sprache wie auch der grössten Bevölkerungsgruppe von Kambodscha. Zur Zeit der Roten Khmer (1975 - 1978?) herrschte hier ein raues Klima und es wurde etwa ein Viertel der männlichen Bevölkerung getötet. Bereits das Tragen einer Brille oder das Sprechen einer Fremdsprache konnte auf Bildung hindeuten und tödlich enden.

Es gibt dazu ein Buch mit dem Titel Tausend Arten, meinen Vater zu töten. Ich habe es bis jetzt nur auf englisch gesehen, doch es ist vielleicht auch auf deutsch erhältlich? (im Gebrauchthandel, ich habe den deutschen Titel gesetzt und auf Amazon verlinkt. Der Websklave).

Tempel von Angkor Wat Morgen geht es dann mit dem Boot weiter von Phnom Penh nach Siem Reap zu den berühmten Tempelanlagen von Angkor. Auch wenn der Eintritt dort nicht gerade günstig ist, so möchte ich doch hinein, ich komme ja nicht allzu oft hier vorbei.

Warum nun Jahrtausendreise?
Als ich durch den Iran kam war es dort gerade 1384 (nach Mohammed natürlich), und es gab sogar schon Computer und Internet ;-)). Hier in Kambodscha und noch mehr in Thailand wird neben unserer Zeitrechnung auch die Zeit nach Buddha gerechnet und so bin ich jetzt im Jahre 2551 nach Buddha. Doch erst im April habe ich mein 2 jähriges Reisejubiläum.

Ich erfahre die Menschen hier als sehr ehrlich und freundlich. In den Grossstädten und Touristenzentren natürlich etwas westlicher orientiert und auch trickreich. Auf dem Lande erlebt man dagegen meist noch Herzlichkeit und Gastfreundschaft.

Ich habe hier immer wieder Reisende aus aller Welt getroffen, meist Backpacker, aber auch viele Radreisende und auch Töfffahrer (=Motorradfahrer).

Neben dem Reisebuchautor Thomas aus München ist mir auch ein ca 55 jähriger Hawaianer in bleibender Erinnerung geblieben, der mit dem Velo in Laos unterwegs war, schon fast alle Länder der Erde bereist hat und momentan in Japan lebt.

Eventuell werde ich mich aus Bangkok aus wieder mit einem Bericht melden. Falls es noch Bilder gibt auf meiner Webseite, gebe ich wieder Bescheid. Seit Vientiane habe ich nur sehr wenig fotografiert.

Ich wünsche Euch allen weiter einen schönen Winter mit Schneeschuhlaufen und was Ihr sonst so macht in Europa! Den Reisenden von Euch wünsche ich weiter schöne Reiseerlebnisse und kühle Drinks!

Nachschlag zur Jahrtausendreise

Ich hatte erwähnt, dass ich unterwegs nach einer Uebernachtung fragte und dann eingeladen wurde.

Es ist nicht so, dass ich inzwischen nicht mehr zelten mag oder die Gastfreundschaft ausnutzen möchte (zumal ich die Uebernachtung und das Essen der Lehrerin auch bezahlt habe).

Kambodscha ist mit 4-6 Millionen noch vergrabenen Mienen aus verschiedenen Ländern das Land mit den meisten Tretminen weltweit. Man sollte hier nicht einmal zum Geschäftchenmachen die Strasse verlassen, geschweige denn wild zelten.

In Kambodscha findet man in den meisten Dörfern noch ein Bett für eine Uebernachtung. Im Süden des Landes ist das etwas einfacher als im weniger besiedelten Norden, wo ich unterwegs war.
Wer also nach Kambodscha kommt, sollte unbedingt darauf achten, die Strassen nicht zu verlassen bzw. Trekkingtouren etc. nur mit Einheimischen zu unternehmen.

Nochmals liebe Grüsse (bis zum nächsten Nachschlag ;-))
Stephan
(Steve)

Reisebericht vom 19. März 2008

Sabaidee-Kap zusammen (Frauen grüssen mit Sabaidee-Kaa)!

Das letzte Mal meldete ich mich aus Phnom Penh in Kambodscha vor meiner Abreise zur Anlage von Angkor Wat.

Am letzten Abend traf ich in Phnom Penh wohl den einzigen europäischen Tuktuk-Fahrer. Es war ein Niederländer, der in Phnom Penh in einem Geschäft handgefertigte Souveniers verkaufte, die dort von Frauen in der Nähe eines der früheren "Killing Fields" hergestellt wurden. Mit dem Kauf dieser Produkte unterstützte man die Arbeit der Herstellerinnen und eine Schule in ihrer Nähe noch dazu. Es wurde durch eine NGO getragen. Der Niederländer selbst verdiente jedoch seinen Lohn mit dem Tuktuk-Fahren.

Am nächsten Tag fuhr ich von Phnom Penh aus auf dem Dach eines überfüllten Bootes bis Siem Reap. Ich wollte dort mein Velo vor dem bekannten Tempel von Angkor Wat fotografieren. Ich wurde jedoch belehrt, dass ein Velo nicht in die Nähe des Tempels dürfe - Töffe, Cars, Autos schon, nur gerade ein Velo nicht. Mit etwas List gelang mir das Velo am hinteren Checkpoint vorbeizuschleusen.

40 Schüler/-innen der Junior High School und Stephan Störmer

Nach 3 Tagen Angkor Wat fuhr ich weiter in Richtung des Landes der Freien (Thailand). Ich hatte ausreichend Zeit bis nach Bangkok zu fahren, wo ich mich dann mit einer guten Freundnin aus Bern traf. Die Strecke von Siem Reap bis zur Grenze nach Thailand war eine meist schlechte Piste aus Schlaglöchern, Staub, Lehm, "Waschbrett" ...

Nach dem Grenzübergang von Kambodscha nach Thailand empfand ich den Verkehr als deutlich chaotischer. Nach wenigen hundert Metern bemerkte ich allerdings, dass man in Thailand, anders als in allen anderen Ländern auf meiner bisherigen Route, links fahren muss. Nachdem ich die Strassenseite gewechselt hatte, war der Verkehr deutlich angenehmer. Manchmal fahren nicht alle andern verkehrt, sondern man selbst ;-))

Die Strecke von der Grenze bis Bangkok war zwar bester Asphalt, jedoch flach, heiss und eintönig. Am Strassenrand gab es kleine Verkaufsstände. Bei einem hielt ich an: es gab gebratene Ratten. Später erfuhr ich, dass diese Ratten auf den Feldern leben wie bei uns die Hasen.

40 Schüler/-innen der Junior High School und Stephan Störmer

Trotzdem bin ich froh, dass ich vegetarisch lebe und auch diese Delikatessen an mir vorüber gingen. :-)

In Bangkok traf dann bald meine Freundin aus Bern ein, mit der ich nach Kho Chang fuhr (Kho = Insel, Chang = Elephant). Dort erkundeten wir die Insel: Meine Freundin nahm dazu einen Elephanten, ich (man kann es sich vielleicht fast denken ...) ein Velo (etwas Sport kann ja nie schaden ;-)).

Zurück in Bangkok liessen wir uns die Stadt auf einer Rundtour mit den Velos zeigen.

40 Schüler/-innen der Junior High School und Stephan Störmer

Bald war die Woche auch schon wieder um und meine Freundin musste zurück nach Bern zur Arbeit. Dabei stellte ich einmal mehr fest, dass ich das Arbeiten nicht vermisse, jedoch manchmal die Kontakte von der Arbeit!

In Bangkok liess ich mein Velo durchchecken und einige Arbeiten ausführen: Brems- und Schaltkabel wechseln und einstellen, Bremsgummis wechseln, Kette wechseln (mache ich sonst selbst alle ca 1'500 km). Das Hinterrad, welches ich selbst in Vientiane eingespeicht hatte, liess ich gern nochmal professionell auswuchten, ich liess mir auch ein neues Tretlager einbauen. Das alles wurde zu meiner vollen Zufriedenheit in einem sehr kleinen Veloshop in der Stadt namens Velothailand.com gemacht. Dieses Geschäft kann ich allen empfehlen, die in Thailand Reparaturbedarf haben.

Von Bangkok ging's in den Süden. Nach 3 Tagen bzw. 220 Kilometern kam ich an der östlichen Küste nach Hua Hin. Dies ist ein sehr touristischer Ort mit sehr vielen Schweden und Dänen, doch auch anderen Europäern. Ich wollte dort eine Nacht bleiben, es wurde ca 1 Woche daraus. Ich lernte dort einen Franzosen kennen, der dort lebt und eine Bar namens Red Bicycle betreibt. Natürlich fährt er auch Velo. Ich lernte durch ihn und seine Freundin einige Leute kennen und war auch in einem Tempel nördlich von Bangkok an einem Meditationstag.

Beim Aufbruch in Hua Hin fuhren mir 2 Velofahrer über den Weg. Ich fuhr ihnen nach und nach wenigen Worten bemerkten wir, dass wir uns bereits in China zwischen Dali und Kunming getroffen hatten (Kunatour.ch). Leider wollten sie jedoch in der Nahe und ich weiterfahren, so dass wir uns nach wenigen hundert Meter wieder trennten.

Ein paar hundert km südlich von Hua Hin, in der Nahe von Chaya (etwas nördlich von Surat Thanin) konnte ich in einem Kloster (Suanmok) eine Meditationsretraite machen. Im Süden Chinas hatte ich einmal mit Mönchen am Morgen jeweils eine halbe Stunde meditiert (bzw. es versucht) und stellte mir vor, dass man das im Kloster zwei oder dreimal pro Tag so mache und dass das nicht schlecht wäre. Die Realität dort sah ein wenig anders aus, hier der Bericht über die 10tägige Meditationsretraite im Wat Suanmok.

Nach diesen 10 Meditationstagen fuhr ich nach Surat Thanin. Als ich dort am nächsten Morgen abfahren wollte, grüsste mich ein junger Mann (Esfahan oder Stefan) mit seiner Familie und wir unterhielten uns daraufhin. Er war ein ehemaliger Arbeitskollege von meinen ehemaligen Arbeitskollegen meiner letzten Arbeitsstelle.

Von Surat Thanin aus durchquerte ich dann das Land von Ost nach West. Dort kam ich auch an einem Nationalpark vorbei. Der Urwald in diesem Nationalpark ist der älteste, den es auf der Welt gibt (älter als der Amazonas oder sonst ein Urwald) mit entsprechend reichhalter Flora und Fauna. Gern hätte ich mir dort mehr Zeit gelassen, doch nach dem Meditationsretraite stand ich nun langsam ein wenig unter Zeitdruck.

Auf dem Weg weiter Richtung Süden traf ich ein Paar mit ihren Velos aus Deutschland (Thomas und Gisine) und tourte mit ihnen zusammen bis auf die Insel Phuket. Dort trennetn sich unsere Wege, da sie zurück nach Deutschland mussten. Ich verliess die Insel und fuhr südöstlich richtung Malaysia. Momentan bin ich in Krabi, wo ich vielleicht zwei Tage bleiben werde. Mein 2monatiges Visum für Thailand läuft in wenigen Tagen aus, so dass ich nun bald nach Malaysia ausreisen werde.

Unterwegs machte ich manchmal Siesta in der heissen Mittagssone in Bushaltestellen, die hier alle überdacht sind und schön breite Bänke haben. Manchmal war es nicht einfach eine noch freie Bushaltestelle zu finden, da auch die Strassenarbeiter und andere Leute diese Gelegenheit nutzen in der Mittagshitze! Momentan bin ich noch etwa 7 Breitengrade vom Aequator entfernt. Also wird es vermutlich noch heisser werden gen Süden :-(

In Nationalparks darf man oft gratis campen und dazu die WC's und Duschen benutzen. Das nutzte ich einige Male.
Ich halte mich eigentlich für einen Tierfreund (abgesehen von Wachhunden). Doch es gibt auch eine weitere Tierart, die ich am liebsten weit entfernt oder sonst tot sehe. Das sind die vielen Schlangen hier. In Bangkok lass ich in einem Buch, dass es hier in Thailand "nur" 4 der giftigsten Schlangenarten gibt und nicht sehr viele Menschen jährlich daran sterben. Ich habe bis jetzt nur zwei Schlangen gesichtet, die mir lebendig schien, weshalb ich in einem sehr grossen Bogen darum fuhr.

Die garantiert lebende Schlange sah ich bei dem Meditationsretraite während einer Gehmeditation auf einem Baum. Sie war etwa drei Meter entfernt von mir und nicht viel länger als einen Meter - schon fast beruhigend ;-))

Hier noch etwas in meinem persönlichen Interessen:

Wie sicher viele von Euch mitbekommen haben, gab es in Tibet, speziell auch in Lhasa, Proteste. Die Situation dort sieht sehr schlecht aus. Bitte informiert Euch möglichst aus zuverlässigen Quellen (d.h. nicht aus der Regenbogenpresse)! Wo immer es Euch möglich ist, zeigt Solidarität mit dem tibetischen Volk und soweit möglich Unterstützung, z.B. bei Protesten in Europa vor der chinesischen Botschaft.

Ich habe Freunde dort und weiss aus zuverlässigen Quellen, dass was die chinesische Regierung nach aussen trägt recht wenig mit der Wahrheit zu tun hat! Wenn die Ausländer in Lhasa abgereist sein werden, wird es sehr wahrscheinlich dort eskalieren. Ich fühle mich persönlich davon sehr betroffen, da ich dort persönliche Freunde habe, lange in Tibet war und es für mich das schönste Land auf meiner Reise war!

Ich kenne persönlich Menschen, die momentan (hoffentlich noch!) verschanzt in einem Geschäft sitzen und hoffen, dass sie nicht in die Hände der Polizei geraten. Denn sie wissen was sie dann erwarten kann (mögliche Folter, Vergewaltigung und Mord!) Das ist leider die Realität! Ich bin jedem für Unterstützung dankbar! Ueber Exiltibeter habt Ihr die Möglichkeit Informationen zu bekommen, wie Ihr vielleicht helfen könnt. Vielen Dank für jede Art von Hilfe und Unterstützung!!!

Reisebericht vom 21. April 2008

Grüss Euch Zusammen!

Heute vor zwei Jahren bin ich in der Stadt der Bären (Bern) aufgebrochen mit dem eigentlichen Ziel, Japan zu erreichen. Japan habe ich um einige Kilometer richtung Süden verfehlt und bin dafür in der Stadt des Tigers (Singapur) gelandet.

Wie im letzten Reisebericht zu lesen war, sah ich auf der Strasse viele Schlangen, die fast alle überfahren waren. Meine Einstellung auch zu diesen Tieren hat sich auf meinem Weg geändert: als ich vor wenigen Tagen eine lebende Schlange beim Ueberqueren der Strasse sah, hoffte ich sehr, dass sie die andere Seite unbeschadet erreichen würde. Ich umfuhr sie in einem grossen Bogen, dies gleichermassen zu ihrem und meinem Wohl.

Im Norden Malaysias sah ich einige kleine Krokodile am Strassenrand oder überfahren auf der Strasse (sind es Krokodile, wenn sie kürzer als 1,5 Meter sind?).

Vor zwei Tagen überquerten etwa zehn wilde Affen einige Meter vor mir die Strasse. Zwei dieser Affen warteten auf mich; vielleicht weil ich so verdutzt aussah. Ich hatte vorher noch nie wilde Affen auf der Strasse gesehen.

Die Fahrt von Thailand nach Malaysia verlief mal wieder nicht ganz gewöhnlich. Wegen des ablaufenden Visums brauchte ich einen möglichst schnellen Weg aus Thailand hinaus. Auf einer meiner Karten gab es eine Strasse, die jedoch in Wirklichkeit nicht existierte. Verschiedene Einheimische empfahlen mir eine Strasse, die auf meinen beiden Karten in einem Nationalpark endeten. Man bestätigte mir mehrfach, dass es dort einen Grenzübergang gebe. Sie hatten auch recht: es gab einen Grenzübergang dort. Die Grenzer schienen noch kaum Velofahrer gesehen zu haben. Sie suchten wieder einmal den Motor an meinem Fahrzeug, liessen sich schliesslich überzeugen, dass es keinen Motor gab und somit auch keine Gebühr zu bezahlen war. So erhielt ich eine 90tägige Aufenthaltserlaubnis gratis in meinen Pass und konnte nach einer recht anspruchsvollen Bergkettenüberquerung in mein neues Reiseland Malaysia schauen.

Bereits im Süden von Thailand traf ich den australischen Velofahrer Mat. Wir fuhren zwar nur einen Tag gemeinsam, aber unsere Wege kreuzten sich durch ganz Malaysia immer wieder.

Da Malaysia ein überwiegend muslemisches Land ist, tragen viele Frauen Kopfbedeckung, jedoch längst nicht alle. Die Bevölkerung ist recht gemischt mit ca 30 % Chinesen (meist Buddhisten und Taoisten), 10 % Inder (Hindu), Indonesier und andere Minderheiten.

Auf der Suche nach Uebernachtungsgelegenheiten erlebe ich die Leute in Malaysa zurückhaltender als in Thailand. Bei der Wegsuche bekam ich hingegen oft Hilfe, wenn auch nicht immer verlässliche. Wenn verschiedene Leute unabhängig voneinander die gleiche Richtung zeigen, so wächst die Wahrscheinlichkeit, dass man sich darauf dann doch verlassen kann.

Im Norden Malaysias war ich auf einer Insel, die mit dem Festland über eine Brücke verbunden ist. Dort liegt die Stadt Georgetown, eine klassische Touristenmetropole. Von dort sendete ich wieder einen Teil meines Reisegepäcks zurück in die Schweiz, so dass ich momentan mit ca 40 kg Gepäck (eventuell auch weniger?) unterwegs bin. Das spüre ich sehr deutlich sobald ich in eine etwas bergige Gegend komme! :-)

Etwas weiter südlich traf ich Dave, einen sehr bekannten malayischen Velofahrer. Er hat die Angewohnheit, Velofahrer, die an der Westküste unterwegs sind, aufzuspüren und einzuladen. Dazu hat er hat an der Hauptstrecke eine Reihe von Informanten, die ihm telephonieren, sobald ein Velofahrer aufkreuzt. So war ich auch zu Gast bei Dave und lernte seine Familie und Freunde kennen. An einem Abend waren wir auf einem Fest in einem Fischerdorf, in dem nur Chinesen leben. Dort lies sich ein Mann in Trance als Baby-Gott schaukeln und beantwortete dann Fragen über die Zukunft, u.a. auch die Lottozahlen, mit denen man gewinnen konnte (und, haben sie gestimmt? Der Websklave).

Ursprünglich wollte ich danach in die Cameron Highlands fahren. Wenige Wochen zuvor wurde 1 deutsches Paar, die mit den Fahrrädern dort unterwegs waren, überfallen und ausgeraubt (wie ich hörte von über 40 Motorradfahrern!) So plante ich um und fuhr ohne Umweg weiter der Westküste entlang Richtung Süden. Inzwischen erfuhr ich, dass es auf den Weg zu diesen Highlands schon einige überfälle gab.

In Kuala Lumpur machte ich einen längeren Halt und besorgte ein Visum für Indonesien sowie Informationen für meine weitere Reise. Auf den weltbekannten Twin Towers (oder besser Petronas Towers), die mit einer Luftbrücke verbunden sind, darf man gratis bis auf diese Luftbrücke fahren (über 220 Meter in weniger als 1 Minute!). Von dort überblickt man die Stadt sehr gut.

Auf einer Strecke, auf der es auch schon einige Ueberfälle gab, durfte ich sogar einmal mein Zelt im Gelände einer Polizeistation aufschlagen. In dieser Nacht war die tiefste Temperatur im Zelt 28 Grad. Ich habe nie die Tagestemperaturen gemessen, doch ich vermute, dass diese selten unter 35 Grad liegen.

Soweit ich informiert bin, ist hier gerade keine Regenzeit, aber ich erlebte an fast allen Tagen Regen, oft länger andauernd als eine oder zwei Stunden. Wenn es regnet suche ich mir möglichst ein Internetcafe oder Restaurant, wo ich auf bessere Zeiten warte. Auf Regenkleidung (die gute mit Gore-Tex-Membran!) verzichte ich bei den hiesigen Temperaturen lieber ;-))

Wegen der Hitze esse ich meist nur am Morgen möglichst etwas Indisches. Inzwischen esse ich - wie in Indien üblich - auch ohne Besteck, also mit Fingern. Am Tage versuche ich ein paar mal frische Früchte zu kaufen und trinke meist "Tee Ai" oder "Lemon Tee Ai" (Zitronen-Eis-Tee).

Heute habe ich nach gefahrenen 28'000 km, genau 2 Jahre on tour mit Singapur das 21. Land auf meiner Reise erreicht. Ich bin noch nicht am Aequator, sondern stehe noch etwas mehr als einen Breitengrad nördlich davon.

Weiter südöstlich geht es nicht mehr auf dem Festland. Singapur ist eigentlich auch schon kein Festland mehr, sondern durch Brücken mit Malaysia verbunden. Wenn ich weiter will, muss ich eine von Singapur oder Malysa aus mit einer Fähre nehmen nach Sumatra ( Indonesien ) übersetzen.

Wenn ich zurück blicke auf die letzten zwei Jahre, so fällt mir mein Start ein, auf dem ich lange begleitet wurde von verschiedenen Freunden, an viele Abschiede in der Schweiz und Deutschland, an viele tolle Begegnungen in vielen Ländern, neue Freundschaften, Gastfreundschaft, Hilfe unterwegs, aber auch technische Probleme mit dem Velo, Sturm, Regen, Hitze, schwierige Begegnungen, gefährliche Situationen (die ich hier wohl selten erwähnt habe), und Gedanken, die mich oft beschäftigten.

Ich bin sehr froh um die vielen Freundschaften und Kontakte, die ich habe, die vielen wertvollen Ratschläge und Meinungen, Freunde die helfen, wenn es für mich schwierig ist.
Ich wünsche jedem vom Herzen, dass er so viel Positives erleben kann, wie ich es in den letzten beiden Jahren erfahren durfte.

In den nächsten Wochen werde ich mich Indonesien widmen, dem Land mit der viertgrössten Bevölkerung (über 200 Millionen Menschen) und der grössten muslischem Bevölkerung weltweit.

Wie meine Reise danach weiter gehen wird, weiss ich momentan nicht so genau. Ich möchte ohne Flugzeug Australien erreichen und dann dort nach Arbeit suchen, da ich Geld brauche für meine weitere Fahrt.

Euch allen wünsche ich weiterhin gute Zeiten und viele schöne Gedanken! Liebe Grüsse aus Singapur!

Reisebericht vom 19. Juni 2008

Nach wenigen Tagen in Singapur ging es mit kurzem Zwischenhalten weiter nach Sumatra. Dies ist die grösste der etwa 17'000 indonesischen Inseln. Die Ueberfahrt erfolgt in einem riesigen Fährschiff, das mehrere Tausend Personen fasst. Auf dem Schiff war ich der Exot vom Dienst: der einzige Europäer, dazu noch mit Velo als Gepäck. Viele wollten ihre Englishkenntnisse anwenden und versuchten mit mir ins Gespräch zu kommen. Die Besatzung nahm mich zu den Mahlzeiten in die Restaurants der besseren Reiseklassen, obwohl ich das einfachste Budgetbillet hatte.

Nach ca 24 Stunden Ueberfahrt glaubte ich beim Abschied, die Hälfte der Passagiere und Crew mit Namen kennen zu müssen. Zum ersten Mal auf auf meiner Tour fühlte ich mich wie ein Rockstar.

Nahe am Hafen liegt Medan, die grösste Stadt Sumatras. Dort machte ich erneut viele nette Bekanntschaften und blieb nicht wie geplant einen Tag, sondern gleich sechs Tage. Mit den neuen Freunden besuchen ich das Orang-Utah-Rehabilitationszentrum in der Nähe.

Der Weg durch Sumatra führt durch einen richtigen Dschungel mit einzelnen wild lebenden Tigern, die sich im Normalfall allerdings nicht auf der Strasse zeigen, worüber ich nicht wirklich traurig war.

Das bekannteste Touristengebiet auf Sumatra ist am Tobasee. Dieser liegt in einem erloschenen Vulkan auf knapp 1'000 Meter Höhe. Der Tourismus auf Sumatra ist jedoch weitgehend zum Erliegen gekommen (warum denn? Der Websklave), ich traf denn auch nur gerade 3 andere Touristen.

Ich durchquerte Sumatra vom Nordwesten zum Südwesen und überschritt dabei den Aequator. Ich bin nun zum ersten Mal auf der südlichen Welthalbkugel und weiss nicht, wann es eine Rückkehr in den Norden gibt.

Sumatra ist gross. Mit meinem schon bös angebrauchten indonesischen Zweimonatsvisum konnte ich es nicht mehr mit eigener Kraft erfahren und stieg darum auf den letzten 1'000 Kilometern auf den Bus um, der mich ganz in den Süden brachte. Dort nahm ich die Fähre auf die gleich anschliessende Hauptinsel Java über (wichtige Mitteilung an allfällig mitlesende Oranjefans: de Javaner wordt mishandelt! Der Websklave). Die Ueberfahrt für Velofahrer kostet eigentlich 12'500 Rupia (ca. 1 Franken 30 Rappen), da mir aber niemand ein Billet verkaufen mochte, fuhr ich gratis.

Die Insel Java hat ist halb so gross wie Deutschland und dabei von 120 Millionen bewohnt. Man fühlt sich so nie allein!

Die Fahrt von der Fähre in die Hauptstadt Jakarta ist selbst für südostasiatische Verhältnisse gefährlich. Die Busse überholten meist sehr knapp. Einige Male schrie ich die Busfahrer an (die Türen in den Bussen standen offen, wenn es überhaupt Türen hatte). Dann machten die Busse meist einen grösseren Bogen um mich. :-)

In Indonesien gibt es etwa 200 verschiedene Sprachen. In allen Schulen wird darum die Einheitssprache Bahasa Indonesia gelehrt, die auch für alle Aemter verbindlich ist. Dies bemerkte ich bei meinem Versuch, das zweimonatiges Visum verlängern: die Formulare gab es nur auf Bahasa Indonesia, und helfen wollte auch keiner, so dass ich aufgab. Später sagte man mir, dass es durchaus auch englische Formulare gebe, die Beamten hätten bloss auf einen steuerfreien Zustupf von mir gewartet.

Etwas zum Essen unterwegs: Mahlzeiten in den Warungs (Essställen oder Esswagen) findet man oft auch ausserhalb der Orte alle 5 Minuten, so dass ich keine Essenvorräte, sondern nur ausreichend Wasser mitführen musste. Leider sind auf Sumatra die überteuerten "Bule"-Preise (Bule = Ausländer) meist nicht verhandelbar. Ich musste oft 5 Geschäfte anfahren um einen zahlbaren Preis zu erzielen, und sei es nur für eine Flasche Wasser!.

Im Osten Javas wurde ich zum ersten Mal nach sehr langer Zeit in ein Haus eingeladen. Mein junger Gastgeber lebt zusammen mit seinen Eltern, Grosseltern und Geschwistern in einem grossen Haus. Seine Mutter hat Alzheimer; medizinische Betreuung ist unerreichbar. Der Sohn war dankbar für die Krankenpflegetipps, die ich ihm geben konnte.

Nur zwei Tage später folgte die nächste Einladung: ich sollte in einem Buchclub über meine Reise zu erzählen. Daraus wurden drei Tage mit vollem Terminkalender: Interview beim Lokalradio, bei zwei Zeitungen, Vortrag mit anschliessender Diskussion im Buchclub und zwei Schulklassen (Fach englisch), davon eine im College

nach einem Interview mit 5 Schülerinnen am grössten buddhistischen Tempel Südostasiens bei Borobodur

und eine in der Junior-High-School in einer Klasse mit 40 14jährigen:

40 Schüler/-innen der Junior High School und Stephan Störmer

Als Entschädigung ging durfte ich am 4. Tag mit meinen Gastgebern Nisa und Anam auf Safari.

Nicht weit entfernt von diesem Ort gibt es einen "Mud Vulkano" (Schlammvulkan). Dort hat eine Ölfirma vor über 2 Jahren gebohrt und vermutlich Fehler gemacht. Nun sind über 15 Dörfer im Schlamm versunken und die Bevölkerung musste flüchten. Es wurde dort viel geforscht, aber noch weiss niemand, was daraus wird. Es sieht wie ein Vulkan aus, aus dem permanent Rauch aufsteigt, der aber nur weinge Meter über dem Mehresspiegel liegt:

Schlammvulkan

Einige befürchten, dass daraus ein richtiger Vulkan wird. Die Landesregierung hat dicke Erdwälle darum herum bauen lassen und hofft, dass sich die Sache von selber erledige. Auch ich wurde gefragt was ich davon hielte.

Am Tag meiner Abreise von meinen neuen Freunden dort wurde ich krank und verbrachte fast fünf Tage im Bett eines Hotels. Nach vier Tagen ohne Besserung und mit andauernden Fieberschüben liess ich mal mein Blut untersuchen, wobei glücklicherweise nichts Gefährliches herauskam. Auch die Beratung durch einen guten Freund (Arzt aus Deutschland mit Tropenerfahrung) erleichterte mich.

Die Begrüssung "Hello Mister" hörte ich eigentlich in jedem Ort mehrmals. Auf Sumatra hörte ich dies an manchen Tagen über 500 mal und 100 Mal sollte ich auch noch erzählen, woher ich komme, wohin ich fahre, wie mein Name lautet, wie es mir geht und so weiter. Leider war es jedoch nicht möglich, mit den Menschen wirklich ins Gespräch zu kommen. Zum einen waren es einfach zu viele Leute, die alle ihr Englisch praktizieren wollten, anderseits reichte dieses Englisch nur für diese Frage, bereits die Antwort wurde nicht mehr verstanden. Die wenigsten wissen auch, wo "Jerman" (Deutschland) liegt, aber fast alle wissen, dass Deutschland etwas mit Fussball zu tun hat!

Meine Lieblingsmahlzeit ist hier Nasi und Mie Goreng (Mie = Nudeln, Nasi = Reis). Meist war es wirklich ohne Fleisch (ich bin Vegetarier). Manchmal versuchte ich es auch zu erklären, dass ich kein Fleisch esse, meist blieb es beim Versuch.

Die Inseln Sumatra und Java und Indonesien überhaupt sind von der mehrheitlich von Moselms bewohnt. Bali ist dagegen überwiegend hinduistisch. In Idonesien sind fünf Religionen zugelassen: Islam, die katholische und die reformierte Christenheit, der Hinduismus und der Buddhismus. Zwischen 80 bis 90 % der Bevölkerung gehören zum Islam:

Moschee in Sumatra

Aehnlich wie Thailand und Malaysia findet man in den Häusern und Hotels auf Sumatra und Java statt einer Dusche oft ein Mandi, einen grossen, oft gemauerten Wasserkessel, aus dem man Wasser mit einem grossen Becher über sich selbst schöpft.

Auf der Strasse sah ich häufig Affen. Die sind den Umgang mit Menschen meist gewohnt, in abgelegerenen Gebieten gibt es auch sehr wilde Affen, die sofort flüchteten, wenn ich näher kam.

Schlangen sah ich auch hier häufig auf der Strasse, aber selten lebende. Die letzte lebende Schlange, die ich antraf, umfuhr ich nur knapp und erfuhr am folgenden Tag, dass das eine der ganz giftigen gewesen war. Diesbezüglich werde ich wahrscheinlich in meinem folgenden Reiseland wohl noch mehr Erfahrungen sammeln können. ;-)

Momentan bin ich im Ferienparadies Bali. Ich habe die Insel vom Norden her umrundet und bin seit gestern in Kuta, dem eigentlichen Ferienort der Insel. Hier gibt es Clubs, Nightlife, Shows, Surf- und Tauchschulen, weissen Strand (leicht übervölkert) und alles was des Touristen Herz begehrt. In wenigen Tagen werde ich Bali mit dem Flugzeug Richtung Australien verlassen. Dies wird das erste Mal auf meiner Reise, dass ich mein Velo ins Flugzeug lade, um weiter zu kommen.

In Australien werde ich dann versuchen, eine Arbeit zu bekommen um meine Reisekasse wieder aufzufüllen. Nach über Jahren auf Reise glaube ich auch mal wieder Arbeit vertragen zu können.

Ich erhielt ein tolles Angebot von Freunden aus Deutschland, die ich im Süden Thailands traf. Ein Arzt aus der süddeutschen Heimatstadt meines 1977 verstorbenen Vaters bot mir an, mich finanziell zu unterstützen, damit ich meine Reise fortsetzen könne. Dieses Angebot war für mich überwältigend! Ich erwog auch, in die Schweiz zurückzugehen und dort meine Reisekasse aufzufüllen bzw. die Reise abzubrechen. Doch auch das ist nun nicht möglich. So werde ich also - wie auch vorher geplant - versuchen in Australien Arbeit zu finden. Es ist wohl auch besser, dass ich nicht immer den einfachsten Weg gehen kann...
Ich möchte folglich aus von Australien weiterberichten.

Ich wünsche Euch allen einen schönen Sommer und tolle Ferien! Liebe Grüsse von Bali!
Stephan

Reisebericht vom 30. Juli 2008

Meinen letzten Bericht schrieb ich aus Bali, einige Tage vor meiner Abreise.

In Kuta - einem urprünglich kleinem Fischerdorf, inzwischen jedoch zu dem grössten Touristenfalle von Bali gewachsen, verlebte ich noch einige Tage in einer Athmosphäre, die mir fremd war. Dort "tobte" das Leben rund um die Uhr: Sonne, Meer, Wellen, Windsurfer, Souveniers, Nachtclubs, Bars, Restaurants, Strand, Selbstdarstellung, Delikatessen, Fastfoodladen, "alles was das Herz begehrt" (aber nicht wirklich braucht ;-)) Ich freute mich schon auf meine Weiterreise in eine "neue Welt"!

Ende Juni stieg ich zum ersten Mal zusammen mit meinem Velo in ein Flugzeug. Die Reise von Bali nach Darwin in Australien dauerte wenige Stunden. Auf diesem Flug gingen für mich 21 Monate auf dem asiatischen Koninent zu Ende.

Die Einreise in Darwin gestaltete sich etwas schwieriger als angenommen. Mein dreimonatiges Touristenvisum und mein Wunsch, 12 Monate im Lande zu bleiben und zu arbeiten stiessen anfänglich auf Unverständnis. Nachdem auch lange Erklärungsversuche (ca 2 Stunden) erfolglos blieben, eklärte ich meine Reise, die Webseite dazu und gab eine meiner Visitenkarten an die netten Beamten des Immigrationsbüros. Zehn Minuten später erhielt ich meinen Pass mit Einreisestempel. In Darwin machte ich 3 Tage Rast und erlebte dort und in den ersten Tagen unterwegs auch gleich einen grösseren Kulturschock: So kamen mir manchmal Gelandewagen entgegen, in dem eine Frau am Steuer sass. Im Supermarkt gab es eine Riesenauswahl an Lebensmitteln und sie waren alle auf Englisch beschriftet, so dass ich sogar wusste was drin ist... und die Preise schockierten mich erst recht! Ich habe immer noch das Gefühl, dass es deutlich teurer ist als in der Schweiz. In einem Spital sprach man mit mir u.a. über eine Stelle, in der junge Mütter zu betreuen waren. Darauf meinte ich, dass das wohl eher ein Job für eine Frau ware. Der Direktor fragte mich darauf hin aus welchem Land ich komme ;-)
Auf der Strasse sieht man Frauen mit kurzen Röcken, Trägershirts oder mit Bikinioberteilen.....

In den Stadten und auch auf dem Lande stiess ich meist auf Desinteresse der Menschen an meiner Reise, was ich so seit Monaten nicht mehr erlebt hatte. Allerdings halten oft Autos an und ich werde befragt und mir wird etwas zu trinken angeboten. Wenn an einer Ampel rot ist bleiben die Autos stehen ebenso wie an einem Stoppschild (zumindestens am Tag, in der Dunkelheit machte ich da etwas andere Erfahrungen). Die Autos fahren immer auf der richtigen Strassenseite (fahren die dort nicht sowieso alle auf der falschen Seite? Der Websklave). Es liegt in den Städten kein Müll auf Strassen und Wegen. Das Fahrverhalten gegenüber Velofahrern ist allerdings nach meiner Erfahrung am Tage nicht besser als in Asien, in der Dämmerung und in der Nacht eher noch schlimmer!

Einschub des Websklaven: Stephan ist nun in einem der velofeindlichsten Länder dieses Planeten eingetroffen. Als das Velofahren in australischen Städten populär zu werden drohte, wurde es mit der Einführung eines Helmobligatoriums bekämpft und dergestalt um 30% vermindert. In der Schweiz wollen BfU und SUVA das jetzt nachmachen. Ende des Einschubs.

Die Gebühren bei Behörden ist sehr hoch, dafür gibt es keine Schmiergelder. Ueberall trifft man in den Geschäften auf gekühlte Getranke, Klimaanlagen und selbst auf Campingplatzen gibt es warme Duschen. Selbst in den Herbergen für Rucksacktouristen gibt es saubere Bettwasche. In den Internetcafes habe ich bis jetzt noch nie Stromausfälle oder Computerabstürze erlebt. Die Internetverbindungen sind sehr schnell. Hier gibt es überall Sitzklos mit WC-Papier und Wasserspülung. Allerdings sollte man hier vor Benutzung unter den WC-Brillen nach Spinnen schauen. Australien ist auf meiner Reise mein erstes englischsprachiges Land. Allerdings verstehe ich oft die Leute nicht wegen ihres australischen Slang! ;-)

Vieles mag banal klingen von meinen Beobachtungen, jedoch nach mehreren Monaten in Asien und zuletzt in Südostasien, würde es wohl den meisten so gehen.

Auf der Strasse flüchten Kangeruhs, wenn ich mit dem Velo näher komme,

Achtung australische Viecher

man sieht viele Raubvögel (selbst in kleinen Städten), in der Nacht gibt es einen tollen Sternenhimmel zu sehen mit mir unbekannten Sternenzeichen, herrliche Sonnenauf- und Untergänge, Termitenbauten, Krokodilgefahr an Wasserstellen (Flüsse, Seen, Wasserlöcher) und immer schön Sonnencreme auftragen wegen des Ozonlochs auf der Südhalbkugel...
Achtung australische Viecher

Seit Darwin habe ich fast 2'000 km zurück gelegt bis hier nach Broome. Unterwegs in der kleinen Stadt Katherine blieb ich ca 1 Woche, da man mir bei der Arbeitssuche helfen wollte, was aber leider erfolglos blieb. Dafür war die Zeit bei Coco's Backpacker war trotzdem lehrreich: Es ist ein bekannter Treffpunkt für Velofahrer, ausserdem erlebte ich auch meine ersten wirklichen Kontakte zu Aboriginals, da sie dort als Künstler arbeiten (Bemalen von Digeridoos und Wandbildern).

Unterwegs übernachtete ich oft auf Rastplatzen, wo ich erstaunlich viele Camper antraf mit grossen Wohnmobilen, aber auch Backpacker mit kleinen Campern oder Autos mit Zelten. Auf einem dieser Platze traf ich auch auf ein junges Paar aus der Schweiz und Holland (www.mymapblog.com/sabi81 > auf 20.07.08 Katherine klicken!). Einige Tage spater traf ich auf einen Jogger mit Fackel. Da ich kein Begleitfahrzeug sah, bot ich ihn Wasser an. Doch sein Begleitfahrzeug war nicht weit entfernt und so gab es noch ein Kurz- Interviev mit weiteren Sportlern aus Russland, der Tschechei und Italien: www.worldharmonyrun.org/au/news/2008/week12/0718).

Die langste Strecke auf meiner bisherigen Reise, auf der ich kein Wasser bekommen konnte betrug knapp 300 km,

noch 293 Kilometer bis Buffalo

so dass ich mit 15 Litern Wasser startete:
noch 293 Kilometer bis Buffalo

Doch unterwegs hielten genug Autos um mir Wasser zu geben. Anfangs musste ich dies dann sehr abblocken, da ich nicht mit noch mehr Wasser herumfahren wollte, da dies eine zu grosse Gewichtsbelastung bedeutete. Auf meinen knapp 2000 km durch das Outback im Norden von Australien gab es zwischen Darwin und Broome 4 weitere sehr kleine Stadte, einige Tankstellen (Road Houses) und Rastplätze. An den Tankstellen konnte man sich wieder mit Wasser versorgen und auch gab es immer eine kleine Auswahl an Lebensmitteln. So kostet ein Toastbrot dort meist zwischen 4 bis 5 Dollar (anderes Brot gibt es dort nicht). Für 1,5 Liter Mineralwasser in der Flasche zahlt man meist zwischen 3,80 bis 5 Dollar. So zog ich es vor Wasser aus der Leitung zu zapfen (was allerdings nicht gern gesehen wird und an manchen Orten auch verweigert werden kann - erlebte ich jedoch zum Glück nie!).

Auf der Strasse fahren viele Roadtrains. Das sind Zugmaschinen mit bis zu 4 Anhängern. Diese können bis zu 54 Meter lang sein, bis zu 160 Tonnen betragen und der Bremsweg kann bis zu 2 km lang werden:

noch 293 Kilometer bis Buffalo

Nach meiner Erfahrung fahren diese jedoch meist sehr rücksichtsvoll gegenüber Velofahrern, was man von Geländewagen (mit oder ohne Wohnwagen) oft nicht sagen kann.

Auf Campingplatzen und in den Rucksacktouristenherbergen traf ich viele junge Leute aus der Schweiz, Deutschland und anderen europäischen und asiatischen Landern an. Im Alter von 18 bis 30 Jahre erhalten sie recht unkompliziert ein einjahriges Working und Holiday Visum, mit welchem sie bis zu 9 Monaten innerhalb dieses Jahres arbeiten dürfen. Meist finden sie Arbeit auf Obst- und Gemüseplantagen, bei Reinigungsdiensten, im Gastgewerbe etc. Australien deckt so einen Teil des Defizits an Arbeitskräften ab. (Andere Lander decken ihr Arbeitskraftdefizit mit illegalen Arbeitern oder Schwarzarbeitern / Gastarbeitern etc. ab. ;-))

Zu meiner Situation wegen der Arbeit:
Leider ist es weniger einfach, als mir einige Australier unterwegs immer wieder gesagt hatten. Auch erhielt ich leider falsche Informationen von den australischen Botschaften in Bangkok und Kuala Lumpur. So bleibt nun weiter die Frage offen ob ich hier eine Arbeit bekommen kann oder nicht. In den kommenden Wochen werde ich mein bestmöglichstes unternehmen um hier arbeiten zu können. Falls ich hier keine Arbeit bekommen kann, bleibt mir die Rückkehr in die Schweiz oder nach Deutschland. Im nächsten Mail gibt es hoffentlich mehr News dazu...

Ich grüsse Euch ganz lieb in die Schweiz, nach Deutschland oder wo immer Ihr auch seid und wünsche Euch weiter einen tollen Sommer mit reichlich Sonne und gutem Badewetter!
Bis demnächst!

Reisebericht vom 19. November 2008: Durchs gefährliche Australien

Bildstrecke

Liebe Alle!

Mein letzter Reisebericht kam im Juli aus Broome. Das liegt nun schon wieder ein paar Monate zurück. Inzwischen bekam ich sogar schon Anfragen ob alles in Ordnung ist bei mir, sogar von Leuten, die sich eher nicht bei mir melden. Aber bei mir ist alles OK - mit Hochs und Tiefs, wie wohl bei den meisten Menschen! ;-)

Damit will er uns sagen, dass die Australier ihn noch nicht wegen illegalen Velofahrens eingelocht haben. Der Websklave.

In Broome investierte ich intensiv Zeit, Geduld und auch ein wenig Geld in die Frage, ob ich nun Arbeit bekommen kann oder nicht. Wie heisst es so schön: "da läuft man von Pontius zu Pilatius ...". Ich fing bei dem Arbeitsamt in Broome an und erfuhr, dass die hohen Richtlinien es den Beamten verböten, mir zu helfen, ausser mit der Bekanntgabe der Telefonnummer des Immigrationsbüros in Perth. Einige Tage darauf erreichte ich dort sogar jemanden, der sich für meine Angelegenheit zuständig. darin aber leider nicht zur Hilfe berechtigt fühlte und mich daher an die Stadtverwaltung von Broome verwies. Die wiederum lavierte nur kurz zwischen "nicht können" und nicht "nicht dürfen" und schickte mich dann zum lokalen Arbeitsamt, aus dem ich so hoffnungsfroh aufgebrochen war.

Ich erfuhr aus anderen Quellen - darunter war ein deutscher Club in Perth - dass ich in Australien auf legalem Weg definitiv keine Arbeit finden kann. Mehrfach wurde mir geraten, mein Reisebudget durch Schwarzarbeit aufzubessern. Ich wollte aber doch einige Monate legal und anständig Geld verdienen, was in australischen Botschaften in Bangkok und Kuala Lumpur auch noch als möglich und erwünscht dargestellt worden war.

Ohne Aussicht auf eine Arbeitsbewilligung verliess ich Broome südwärts Richtung Perth. Auf einem Rastplatz traf ich eine Reisegruppe mit älteren Australiern auf Rundreise. Dabei war auch eine Deutsche, die in den 80er aus Deutschland nach Australien ausgewandert war. Nach einiger Unterhaltung schenkte sie mir, gerührt von meinem augenblicklichen Schicksal, 100 Dollar, die zu refusieren mir nicht gelang. Ich hoffe, dass ich einmal die Gelegenheit habe mich auch bei Ihr zu bedanken!

Wenige Tage später traf ich dann einen Mann im Outback, der mir anbot, gegen freies Wohnen und Verpflegung (und ...??) ihm etwas bei der Arbeit zu helfen. Ich finde solche freundschaftliche Hilfe sollte nichts im Wege stehen! ;-)

Nach einigen Wochen beantragte ich dann im Immigrationsbüro in Perth eine Visumssverlängerung, die mir (dank meiner Freunde in der Schweiz) für weitere 3 Monate erteilt wurde. Bei der Einreise sowie bei der Verlängerung gab ich jeweils auch meine Webseite an, zum zu zeigen, dass ich tatsächlich ein Reisender bin.

Nun weiss ich nicht, wie gut die australischen Einwanderungsbeamten deutsch können oder ob sie ein Uebersetzungsprogramm verwenden und ob sie überhaupt meine Seite lesen. Falls ja: Viele Grüsse an die Einwanderungsbeamten von Perth! Vielen Dank für die Virsumsverlängerung. Ja, ich reise weiter!

Nach einigen Wochen und einem weiteren hilfreichen Einsatz im Outback kam ich wieder nach Perth. Dort sprachen mich interessierte Australier mehrmals auf mein beladenes Velo an: von wo ich komme, wie langer unterwegs und wohin etc.

Da die Uhr meiner zweiten Visumsfrist bedrohlich zu ticken begann, begab ich mich auf eine Zugreise

Zug der Indian Pacific in der Wüste

durch die berüchtigte Nullarborwüste im Süden Australiens mit dem berühmten Indien-Pazific-Zug (er verbindet in Australien den Indischen mit dem Pazifischen Ozean) nach Adelaide. Anders als die Teile Australiens, die ich bisher kennen gelernt hatte, erschien mir diese Stadt überraschend velofreundlich: fast überall Velowege gab, einen Stadtplan für Velofahrende, Veloläden, die wirklich gut bestückt waren etc...

Ja was heisst "etc..." denn nun? Ist vielleicht auch noch jemand Velo gefahren? Oder hocken die deswegen schon alle im Knast, weil das in Ausralien verboten ist (bald auch in der Schweiz)? Der Websklave.

Nach Adelaide ging es dann in die Berge bis über 500 Meter hinauf. Dort liegt ein kleines altes deutsches Städtchen namens Hahndorf.

Stephan posiert beim Ortschild

Im 19. Jahrhundert kamen auf einem Schiff viele Deutsche nach Australien und tauften dort ihre neu gegründete Stadt nach ihrem Kapitän Hahn. Die ersten Bewohner oder Besucher die ich dort antraf, waren 2 Asiaten, die auf einer Stadtbank sassen ;-)

Ich fuhr weiter Richtung Südküste und folgte ihr, zum Teil auf der GOR (Great Ozean Road), nach Melbourne. An der GOR gibt es teils Steilküste, teils Sandstrände. An der Steilküste ist besonders, dass durch die Kraft des Wasser dort viel Felsen abgetragen wurde und so z. T. Inseln entstanden. Das bekannteste Gebiet dort sind die "12 Apostel" (es waren einmal 12 Felsinseln dort, wovon nun wohl nur noch 6 stehen).

klägliche Reste der 12 Apostel

An dieser Felsküste übernachtete ich auch mal wieder unter freiem Himmel.

Zweisamkeit von Zelt und Velo am Strand

Doch ich weiss auch, dass das sehr gefährlich ist wegen der gefährlichen Tiere in Australien:

beikffter Koala schaut kurz vor dem Angriff aufs Velo in die Kamera

Fell-Igel senkt den Kopf: hier ist äusserste Vorsicht geboten

So werden im Norden Australiens pro Jahr ca. 1-2 Menschen von Krokodilen verspeist, in ganz Australien sterben pro Jahr ca. 1-2 Menschen durch tödliche Schlangenbisse, 1-2 Menschen durch Haiangriffe, in den letzten 20 (oder 50?) Jahren starb ein Mensch durch einen Spinnenbiss! Also wie man sieht lebt man im Outback in Australien wegen der Tieren wirklich sehr gefährlich! Was sind dagegen schon die paar Tausend Verkehrstoten? (da sind wir aber froh, dass wenigstens die Velofahrer im Gefängnis aufbewahrt werden, wo ihnen gewisslich nichts zustossen kann. Der Webklave).

Leider ist das freie Zelten im dichter bewohnten Süden Australien etwas schwieriger, als im Norden als im Norden, wo man man abseits der Strasse immer mal nicht umzäuntes Gelände findet. Im Süden kann man dann mitunter hunderte von Kilometern nur an Zäunen, Einfahrten und Strassenabzweigungen entlang fahren, ohne eine Plätzchen für ein Zelt zu finden. Dort braucht es manchmal etwas mehr Improvisation. Doch mit der Zeit sammelt man Erfahrungen und findet auch dort Möglichkeiten zur Uebernachtung. Die Preise auf den Campinglätzen sind saftig. Nicht selten liegt der Preis für eine Uebernachtung in einem Backpacker Hotel unter dem eines Campingplatzes!

Noch bevor ich Melbourne erreichte, hatte ich ein paar Kleinigkeiten an meinem Velo und Ausrüstung zu reparieren. Irgendwie scheint nach über 2 Jahren vieles nicht mehr ganz so gut zu halten. In Perth kaufte ich bereits eine neue Isomatte, vor Melbourne reparierte ich den Kocher und ein gerissenes Schaltkabel am Velo. Meinen hinteren Reifen, den ich "erst" im Tibet aufgezogen hatte, musste ich leider schon wieder wechseln (liegt ja nun auch schon fast 15'000 km zurück). Der vordere Reifen, den ich damals in Uzbekisten gewechselt hatte, läuft - soweit ich mich daran erinnern kann - noch immer bis jetzt und ohne auch nur einen Plattfuss! Das dürften inzwischen schon 20'000 km sein!

Fleissig üben kann man sich im Zeitumstellen. Australien hat 3 verschiedene Zeitzonen - eigentlich! Doch dann gibt es noch die Sommerzeit, die aber wieder nur einige Staaten haben. So sollte man also besser in jedem Staat nachfragen wie spät es ist. Ich stellte das auf einem Kassenzettel fest, dass da etwas nicht stimmen kann. Doch es war nicht die Zeit auf dem Zettel, sondern auf meiner Uhr! ;-)

Nach einem kurzen Aufenthalt in Melbourne fuhr ich per Fährschiff weiter nach Tasmanien, dem südlichen kleinen Inselstaat Australiens. Dort gibt es noch recht viel wilde Natur. Besonders bekannt dort ist der Overland Track, der mit dem Velo nicht zu erfahren ist. Die Wanderung, die 5-7 Tage dauern würde, konnte ich wegen meiner nur noch kurzen Visumsdauer nicht unternehmen.

Auf dem Weg nach Süden lud mich an der Westküste ein Muscheltaucher in sein Haus ein. So durfte ich mich wieder mal als Gast fast wie zu Hause fühlen!

Im Norden und Westen Australien wird das (komischerweise nur für Velofahrende geltende) Plastikhutobligatorium nicht streng kontrolliert, und es gibt dort auch nicht so viele Ortschaften. In Tansmanien wurde ich aber schon am ersten Tag gleich zweimal von der Polizei angehalten, weil ich "vergessen" hatte, einen Plastikhut aufzusetzen. Freundlicherweise beschränkten sich die Ordnungshüter auch beim zweiten Mal darauf, mir die Instrumente zu zeigen (namentlich den Bussenkatalog: 80 australische Dollar beim nächsten Mal!). In der Nähe von Melbourne traf ich einen älteren Herrn auf dem Velo, der wegem Plastikhutverweigerung schon mal 3 Tage im Gefängnis sass!

Mit der Einführung der Plastikhuttragpflicht für Velofahrende brach das Velofahren in Australien je nach Region um 30-50% ein. Eine Auswirkung auf die Häufigkeit der Kopfverletzungen oder die Zahl der Verkehrstoten ist nicht auszumachen. Aber wenn 30-50% der Velofahrenden auf Auto und Töff umsteigen, ist das ja auch nicht schlecht. Australien hat es dank dieser fortschrittlichen Massnahme geschafft, den US-Amerikanern den Weltmeistertitel in Volksverfettung abzujagen! Bei diesem Grosserfolg wollen nun alle dabei sein: Der schweizerische Bundesrat hat das Gesetz zum Verbot des Velofahrens ohne Plastikhut im Oktober 2008 in die Vernehmlassung gegeben. Lasst alle Hoffnung fahren, die Ihr da heute noch Velo fahren dürft! Der Websklave.

In der Nähe von Darwin, noch weit im Norden Australiens, hatten zwei junge Männer aus Tasmanien getroffen, die mich dann gleich zu sich eigeladen hatten, sie wohnen in der tasmanischen Hauptstadt Hobart, und da bin ich nun.

Hobart, tansmanische Hauptstadt

Mein Gastgeber kam vor anderthalb Jahren zusammen mit seiner Frau aus England nach Australien, sie umrundeten fast ganz Australien mit den Velos und landeten in Tasmanien, wo sie Arbeit fanden und sich niederliessen. Er ist ein begeisterter Velorennfahrer.

Kann der Dir jetzt nicht zeigen, wie das mit dem Arbeitfinden und Niederlassen in diesem Antiveloland funktioniert? Meinjanur. Der Websklave.

Der andere junge Mann, sein Freund, checkte gestern mein Velo durch. Er hat viele Velotouren überall auf unseren Planeten hinter sich und arbeitet jetzt in einem Veloladen hier in Hobart. Er ist aber nebenbei auch Yogalehrer und Teemeister für japanische Teezeremonien und kommt ursprünglich aus Kanada.

Morgen werde ich richtung Ostküste und danach dieser entlang nach Norden fahren, und dann die Fähre nach Melbourne nehmen. Von dort soll es dann weiter nach Canberra (der Hauptstadt Australien) gehen und danach zur grössten und wohl auch bekanntesten Stadt Australiens, nach Sydney. Da mein Visum in weniger als 5 Wochen abläuft, muss ich dann das Land verlassen und möchte weiter nach Neuseeland. Doch das ist ein anderes Kapitel meiner Reise und liegt noch "weit" entfernt (Beyond And Back Again, wie der Neuseeländer sagt. Der Websklave).

Ich wünsche Euch in Europa einen wunderschönen Winter und eine schöne festliche vorweihnachtliche Zeit!

Das muss ja wirklich auch einmal gesagt sein: Seit Oktober liegt nun der Weihnachtsklimbim wie Blei in den Regalen. Kauft das Zeug endlich weg, Leute. Die Läden brauchen den Platz für Osterhasen. Der Websklave.

Seid alle ganz lieb gegrüsst - wo immer ihr seid! Liebe Grüsse!

Tipene (Maori für Steven)

Letzter Reisebereicht vom Dezember 2008: Auf der Suche nach Neuseeland

Liebe Alle!

In Tasmanien durfte ich wegen starken Regens am Tage meiner geplanten Abreise weiterhin die Gastfreundschaft meiner Gastgeber geniessen.

Als ich dann einen Tag später Hobart verliess, führte die Strasse über eine 6spurige Brücke (3 Spuren pro Richtung). Ein Veloweg war nicht ausgeschildert, und die Ostküste Tasmaniens war nur über diese Brücke zu erreichen. Ich probierte es zu Beginn eng am Rand, damit die Autos alle drei Spuren nutzen konnten. Immer wieder wurde ich aus Autos heraus beschimpft und angeschrien. Ein paar Minuten liess ich das auch zu, doch dann wurde es mir einmal zu viel. Mit dem Rückspiegel als "Lebensversicherung" nahm ich eine ganze Spur für mich ein, so dass den Autofahrern nur noch 2 Spuren blieben. So bildete sich anfangs ein wenig Stau hinter mir, doch allmählich wurde es ruhiger und niemand schrie mich mehr an. Die Autofahrer konnten so sehen, dass sie auch mit 2 Spuren genügend Platz hatten. Das könnte doch ein Zukunftsprojekt auf europäischen Autobahnen werden (Das wird von selber, wenn das Benzin ausgeht. Aber abgesehen davon: rund um Bern gibt's das schon: wo man gemerkt hat, dass zwei Spuren gar nichts bringen, weil die Kreuzungen weniger Verkehr schlucken, also eine einzige Spur zulässt, ist aus der einen oder anderen rechten Spur ein Velostreifen neben einem breiteren Trottoir geworden. Der Websklave).

An der Ostküste Tasmaniens traf ich bald auf einen 65jährigen schwedischen Velofahrer, der 6 Wochen lang Tasmanien erkundete. Wir tourten einen Tag zusammen und kampierten auch am Vinebay Beach(??). (Möglicherweise meint er die Wineglass Bay. Der Websklave).

Einige Tage später, weiter Richtung Norden, campte ich an der Bay of fire. Dort gibt es viele Campingplätze, auf denen man nichts bezahlen muss. Duschen gibt es manchmal in den kleinen Städten bei den öffentlichen Toiletten. So braucht man nur noch etwas zu Essen und kann recht günstig leben :-)

Im Norden von Tasmanien lernte ich noch ein Paar aus Deutschland kennen, das ebenfalls mit dem Velos unterwegs war, aber gerade stationär war, um Geld für die weitere Reise zu verdienen.

Nach der Fähr-Ueberfahrt von Tasmanien nach Melbourne ging es weiter an der Südküste Australiens Richtung Osten. Für die letzten ca. 300 km nach Canberra nahm ich den Bus, da ich wegen des ablaufenden Visums schon wieder ein wenig in Zeitdruck war. In Canberra hatte ich das grosse Glück, bei einem Freund eines meiner besten Freunde aus der Schweiz eine Unterkunft zu haben. Meine dortigen Gastgeber kamen aus Belgien und seine Frau aus Japan. Ich verbrachte ein paar sehr interessante Tage in dieser netten Familie dort.

Die Stadt Canberra gefiel mir bisher am allerbesten von allen Städten Australiens. Dort gibt es fast überall Velowege, Veloabstellplätze und zu meiner grössten Ueberraschung kann man dort sein Velo vor den Bussen auf einen Veloständer fixieren (direkt vorn an den Bussen angebracht) und dann auch noch gratis die Busse benutzen (natürlich nur als Velofahrer!)!!! So etwas sah ich bis jetzt noch nirgends auf der Welt (war ja auch noch nicht überall auf de Welt! ;-))

Einschub des Websklaven: Das australische Capital Territory hat das normale Velofahren 1992 allen Menschen verboten und erlaubt es seither nur mit einem besonderen Plastikhelm, der ursprünglich zum Schutz von Autoinsassen bei Kollisionen konstruiert worden war. Nach dem Verbot sank der Veloverkehr an Wochenenden um einen Drittel und an Werktagen um die Hälfte. Die Urheber des Velofahrverbots behaupten, dass dies nicht wirklich die Absicht gewesen sei und zeigen sich mit solchen Gags nun velofreundlich. Ende des Einschubs.

Die vermutlich sehr eintönige und verkersreiche Strecke zwischen Canberra und Sydney überbrückte ich ebenfals mit dem Bus.

In Sydney traf ich dann wieder sehr viele nette Backpacker aus Asien, Amerika und Europa (ein besonderen Dank an Max und Theresa aus Deutschland!). Im Norden Australien traf ich bereits Johannes und Jan, die damals mit dem Auto unterwegs waren. In Sydney kamen sie dann jedoch unmotorisiert an. Einer nahm dazu ein Velo und der andere ein Skateboard (!!!), dergestalt fuhren sie zusammen über 3'000 km von Brisbane nach Sydney! Sie kamen deswegen auch in der Zeitung. Die Polizei sah das allerdings weniger sportlich und verwies sie einige Male von der Strasse, verpasste ihnen einen Strafzettel, da ein Skatboard kein Verkehrsmittel, sondern .... ein Sportgerät oder Spielzeug sei!

Nach einigen Tagen in Sydney sollte es dann per Flugzeug weiter nach Christchurch auf der neuseeländischen Südinsel gehen. Wegen einer besonderen Einreiseregelung und darüber bestehende Unklarheiten verschob sich dann leider meine Weiterreise nach Neuseeland um einige Tage, so dass ich - nicht wie geplant am 22. Dezember sondern - erst am 30. Dezember in Neuseeland einreisen konnte. Dabei half mir wieder ein guter Freund aus der Schweiz, der für mich ein Flugticket kaufte.

Die ersten Tage verbrachte ich in Christchurch bei einem jungen Mann, den ich über Couchsurfing kontaktierte.

17. März 2009: Nachtrag des Websklaven

Liebe Freunde von Stephan Störmer,

Der Reisebericht von Stephan Strömer endet hier. Wir haben den letzten Teil aus dem Entwurfsordner seines GMX-Kontos gerettet.

Wie die meisten Länder, die sich arme Schlucker vom Hals halten wollten, verlangt Neuseeland bei der Einreise ein Ticket samt Visum für das Land, in das man am Schluss wieder abzureisen gedenkt. Stephan hatte ein Retourbillet nach Australien, das aber nicht genügte, weil er noch kein neues Touristenvisum für Australien vorweisen konnte. Er hätte das in Neuseeland ohne Weiteres neu beantragen können, aber diese Aussicht genügte der neuseeländischen Einwanderungsbehörde - bzw. den Fluglinienangestellten, die de facto dessen Rolle einnehmen - nicht.

Wir entschieden uns dafür, ein Flugticket nach Deutschland zu besorgen, weil sich das Visumsproblem so bestimmt nicht stellen würde. Reisedatum war der 20. März 2009, so dass Stephan sein dreimonatiges Visum für Neuseeland noch ganz würde auskosten können. Das Ticket nach Deutschland hatte auch den Vorzug, dass Stephan es würde nutzen können, falls es mit dem Geldverdienen in Neuseeland nicht klappen sollte.

Es klappte dann tatsächlich nicht. Stephan hatte kein Englischdiplom, das ihm erlaubt hätte, seinen Pflegeberuf in Neuseeland auszuüben. Die Zahl der Weltenbummler, die es wie er als ungelernte Hilfsarbeiter versuchten, war gross, die Verdienstmöglichkeiten entsprechend gering. Am 30. Januar 2009 schrieb er, er arbeite nun "auf dem Weinanbau". Am 10. Februar 2009 schrieb er:

Heute war ich bei der Bank und habe auch mal den Umrechnungskurs zum SFR angeschaut - ich war erschrocken, da ich immer von einem Kurs ungefähr 1 : 1 ausging (der Kurs ist eher bei 1 : 0.5 oder 0.6!).
Zum anderen wird es hier momentan mit der Arbeit und Bezahlung immer harziger...
Ende der Woche würde ich gern weiter nach Nelson, wo dann hoffentlich (nach Aussagen vieler anderer Backpacker) besser Geld zu verdienen wäre..

Und zwei Tage später:

Eigentlich wollte ich weiter zum Geld verdienen, doch es sieht wohl schlecht aus, da es in diesem Jahr zu viele Backpacker und Arbeiter hat und ich wohl kaum woanders eine Arbeit bekommen würde und wohl auch kaum mehr Geld verdienen könnte. Nun werde ich versuchen, hier noch etwas zu verdienen, um genug zu haben, um bis nach Auckland zu kommen und dann von DE bis in die CH...
Am 19. Februar schrieb er an Petra und Oliver Drumml:
Ich werde nun am 20. März hier in den Flieger nach Frankfurt (wohl mit Zwischenstopp) steigen. So werde ich noch Ende März in Bern oder in der Nähe eintreffen. Vielleicht kann ich dort erst einmal bei einem Freund wohnen, der es mir angeboten hat...
Bei meinen gemischten Gefühlen kommt in letzter Zeit immer mehr Freude durch wieder zurück nach Bern zu kommen, in meine "Wahlheimat"!
Doch sicher wird es wohl nicht die letzte Reise gewesen sein! Vielleicht ist es auch erst der Anfang??
Doch habe ich auch in der Schweiz noch so viele Pläne.

Und am 9. März:

Ja, in letzter Zeit wird bei mir die Freude auch immer grösser auf "meine Heimat"! Bern ist nun mal zu meiner Heimat geworden und ich freue mich wieder drauf, dort anzukommen!
Doch meine Ideen werden weiter leben und so werde ich wohl in Bern auch wieder voll beschäftigt sein mit neuen Ideen!
Hoffe, dass mir dann noch etwas Zeit zum Arbeiten bleibt ;-) Habe inzwischen eine ähnliche Stelle in Aussicht, wie meine letzte damals in der Nähe von Bern, also auch wieder mit legalen Süchten (Alkohol, Medizin, Tabak...). Doch in einer anderen Klinik direkt in Bern. Bin mal gespannt ob es klappt. Dann muss ich mir einfach genug freie Zeit schaffen, dass ich noch Zeit habe für alle meine anderen Pläne. Auch ich habe vor ein Buch zu schreiben und eventuell Diavorträge zu halten.
Doch mein viel grösseres Ziel ist es eventuell eine eigene Hilfsorganisation aufzubauen. Ich habe bis jetzt 2 konkrete Projekte, die ich gern unterstützen möchte, möchte aber gern noch weitere Projekte unterstützen und eventuell sogar eigene Projekte starten. Doch erst einmal würde ich für die bereits bestehenden Projekte schauen. Vielleicht ist diese Aufgabe auch zu gross für mich und ich werde es möglicherweise auch aufgeben, doch erst einmal möchte ich es versuchen und schauen was ich für Chancen habe und ob ich selbstständig eine eigene Organisation gründen könnte... :-)
Aber auch an eine neue Ausbildung denke ich immer mal wieder (am liebsten als Velomechaniker! :-))
Dann gibt es ja auch noch ein Privatleben... :-)

Auf der untenstehenden Karte sehen wir die Südinsel, wo Stephan von Australien kommen gelandet ist, und als nördlichste überhaupt eingezeichnete Stadt Auckland, wo die meisten Flüge abgehen, auch derjenige vom 20. März 2009, den er hätte nehmen sollen:

Karte Neuseelands

Am 12. März 2009 erreichte er Tauranga an der Bay of Plenty. Weiter kam er nicht. Ein auf der gleichen Strasse in die gleiche Richtung fahrender Lastwagen überfuhr ihn, einfach so.

Wie wir nun aus Neuseeland erfahren, gilt in Neuseeland so etwas mehr oder minder als normal: Radfahrer müssen - wenn sie nicht getötet werden wollen - jedem Motorfahrzeug ausweichen, egal, aus welcher Richtung dieses kommt.

Niguel Short, Autor des berühmtesten neuseeländsichen Radreiseführers Pedallers' Paradise, schreibt in der Einführung zu Velotouren in Neuseeland unter Relevant Traffic Laws:

Cyclists should give way to cars and trucks... or you may be run over!
New Zealand might be a Pedallers' Paradise but it isn't Utopia! So it might be worth investing in a mirror to keep an eye on the moronic drivers approaching from behind.

Die Bay of Plenty Times berichtet am 17. März 2009 über den Unfall:

Cyclist dies one week from world tour finish

17.03.2009 by Vicki Waterhouse
The tourist killed after he was hit by a truck while cycling near Te Puke had been biking around the world for the past three years and was due to fly home on Friday.
The man was named today as Stephan Stoermer, 38, of Frankfurt.
Mr Stoermer died on the way to hospital after he was hit by a fully laden logging truck on State Highway 2 near Te Matai Rd last Thursday night.
Mr Stoermer had travelled through 25 countries on his bicycle, throughout Europe, Asia, the Middle East and Australia.
On his website he talked about being on the move all of his life, but not for the purpose of arriving at a destination.
"I'm always looking for a new, different mode of travelling," he wrote.
Mr Stoermer began his journey in the northern hemisphere's spring of 2006.
He said on his website he enjoyed touring the world on a bicycle because he always met people with whom he could tour for hours or days and had the most interesting conversations with them.
On this three-year tour he was meeting people from various cultural backgrounds who shared his interest in cycling.
He also sought to promote environmentally friendly travel and motivate people to use bikes.
His website features hundreds of pictures of himself on the road in various locations.
Senior Sergeant Ian Campion of road policing said Mr Stoermer's family in Germany had been notified of his death.
Mr Campion said according to Mr Stoermer's travel documents, he was due to fly out to Frankfurt on Friday after traversing 26 countries.
He arrived in New Zealand on December 30 and had travelled the South Island.
The Rotorua truck driver who drove the logging truck which hit Mr Stoermer has not been charged over the incident. Police are still investigating the collision.
Mr Campion said it may be some time until the cause of the crash was determined.
Am 6. August 2010 erfahren wir, dass der LKW-Fahrer zu 2 Jahren und 3 Monaten Haft verurteilt worden ist. Die Familie hat von ihm auch einen Entschuldigungsbrief erhalten.

Sollte da Urteil Bestand haben, wäre es in Neuseeland doch nicht mehr selbstverständlich, dass Motorfahrzeuglenker die Velofahrenden nach Belieben töten können und vom Staat dabei gedeckt werden.

Die Wut verraucht. Es bleiben Trauer und Leere.

Kremation in Neuseeland

Stephan Störmer wurde am Samstag, 21. März 2009 um 11h30 beim Friedhof von Rotorua NZ kremiert. Michiel van Dijk und Anna Lim berichten darüber im Kondolenzbuch. Sie haben an der Unfallstelle auch eine kleine Windrose zur Erinnerung und immergrüne Pflanze gesetzt.

Bild von der Beerdigung

Weitere Bilder von der Zeremonie in Neusseland

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